2010
Im Blumenbar Verlag hat Lola Arias nun das erste Mal literarische Texte veröffentlicht: den Sammelband «Liebe ist ein Heckenschütze», «ein Sammelsurium aus unterschiedlichen Genres», wie sie im Vorwort schreibt, «als wäre alles, was ich schreibe, eine einzige Landschaft, die fortwährend ihre Form verändert». Sie springe von einer Textgattung zur nächsten, wisse manchmal gar nicht, ob das, was sie schreibe, ein Gedicht sei oder eine Erzählung oder ein Fragment ihrer Tagebuchaufzeichnungen, ja könne nicht einmal mehr sagen, was erfunden ist und was nicht.
Lola Arias schreibt nüchtern und konkret, ohne Pathos und aufgesetzte Pointen, so trist und zugleich skurril die Momentaufnahmen und Gedankenfetzen und Traumbilder auch sein mögen, die sie verwebt. Ihre Texte lesen sich wie Selbstgespräche, selbst wenn sie als Dialoge daherkommen. Es sind Skizzen zu Liebeswahn und Todessehnsucht, Protokolle der Einsamkeit.
Tobias Becker for Die Spiegel
Credits
Edited by Bumberbar, Berlin.